Optimale Zusammenarbeit ermöglicht (fast) unsichtbare Sicherheitseinrichtungen. Die Gemeinde Heiden liegt im Westen des Münsterlandes und ist Teil des Naturparks Hohe Mark. Nahezu 70% der Gemeindefläche werden landwirtschaftlich genutzt. Weitere 20% stehen als Waldfläche zur Verfügung. Heiden hat eine lange Geschichte. Die erste Erwähnung des Ortes erfolgte 870 in den Urbaren von Werden. 1209 wurde Heiden unter Bischof Hermann II zur Pfarrei erhoben. Heute hat der Ort insgesamt ca. 8.300 Einwohner. Touristische Anziehungspunkte sind u.a. der Artesische Brunnen, der zu Kneippschen Anwendungen einlädt, der Freistuhl zu Söllinck, eine historische Freigerichtsstätte und ein jungzeitliches Großsteingrab, die sogenannten Düwelsteene (Teufelssteine), die sich auch im Gemeindewappen wiederfinden.
Die Besucher der Gemeinde Heiden sollten sich jedoch auf jeden Fall ein junges, architektonisches Highlight der Gegend nicht entgehen lassen: das neue Gebäude der Volksbank Heiden an der Bahnhofstraße. Es wurde am 22. Mai 2009 nach rund 22 Monaten gesamter Bautätigkeit auf dem Grundstück des alten Gebäudes, passend zum 125. Jubiläumsjahr der Volksbank, eingeweiht.
1971 hatte die Volksbank das vorherige Gebäude bezogen. Neben den Büros und der Schalterhalle entstanden im vorderen Trakt im ersten und zweiten Obergeschoss zwei Wohnungen. Später wurden diese Wohnungen in Büroräume umgewandelt. 1984 baute die Bank seitlich einen weiteren Trakt an. Doch in den vergangenen Jahren traten bereits viele organisatorische und technische Probleme auf, die jetzt mit dem Neu- und Umbau in einem angegangen werden sollten. Undichte Glasbausteine verursachten Feuchtigkeitsprobleme an den Außenwänden, was zu Beeinträchtigungen des täglichen Bankverkehrs führte. Eine veraltete Heizung und damit hohe Energiekosten waren nicht mehr akzeptabel, und durch defekte Außentüren und verschlissene, aber nicht mehr reparable Fußböden entstanden zunehmend Sicherheitsprobleme für Kunden und Mitarbeiter. Ein weiteres Manko: wachsende Platzprobleme in verschiedenen Bereichen. Die Einhaltung der Diskretion war so teilweise nicht mehr möglich.
Mit Fortschreiten der Bauplanung tauchten immer mehr Probleme auf. So war die notwendige Deckenhöhe nicht zu erreichen, Heizungs- und Lüftungsprobleme traten zusammen mit schweren statischen Mängeln am Gesamtgebäude auf. Die Verantwortlichen entschlossen sich daher schon aus rein wirtschaftlichen Erwägungen, das gesamte alte Gebäude abzubrechen. Alle befragten Fachleute hatten dieses Vorgehen übereinstimmend empfohlen. Für die "Bank der Zukunft" war diese Entscheidung wichtig und zudem kostengünstig. Die Neubaukosten sollten sich auf rund vier Millionen Euro belaufen - im Gegensatz zu immerhin bis zu 2,5 Millionen Euro für Umbauarbeiten am Altbau, die nötig gewesen wären, um nur die geschilderten Mängel zu beseitigen.
In der "Bank der Zukunft" (Gesamtfläche ca. 1600 qm) läuft der aktive Kundenbetrieb auf zwei Ebenen ab. Das Foyer im Erdgeschoss beherbergt die diversen Geld- und Serviceautomaten, hält in der Mitte den Kassenbereich, Besprechungsräume und eine kleine Cafeteria vor und ist so zum Treffpunkt geworden, der sich auch für Veranstaltungen eignet.
Im ersten Obergeschoss befinden sich neben Sekretariats- und Vorstandsräumen die Büros für intensive Firmen- und Privatkundenberatungen. Das zweite Obergeschoss verfügt über Schulungs- und Mitarbeiteraufenthaltsräume und ist Sitz von Rechnungswesen und EDV. Die Volksbank Heiden hat den ortsansässigen Architekten Prof. Dipl.-Ing. Manuel Thesing mit seinem Büro Thesing & Thesing Architekten BDA für den Auftrag gewinnen können. Prof. Thesing hatte von 1996 bis 2007 einen Lehrauftrag (Bauerhalt / Baudenkmalpflege) an der FH Münster und seit 2007 eine Professur für Renovation/Bauerhaltung, Denkmalpflege an der msa münster school of architecture. Auch die VR Bank Westmünsterland bediente sich seiner Fachkompetenz und Kreativität. Die von ihm für die VR-Bank entworfene "Filiale der Zukunft" wurde bereits in Ramsdorf und Südlohn realisiert.
Fachkompetenz und weitreichendes Know-how sind für eine gute Beratung auf dem Gebiet der Finanzdienstleistungen unerlässlich. Dieses gilt jedoch auch für die Realisierung eines solchen Bauprojektes. Aus diesem Grund beauftragte die Volksbank Heiden auch weitere renommierte Unternehmen z.B. bezüglich der Planung und Errichtung der Sicherheitstechnik. Thomas Rüterbories und sein Unternehmen, die Rüterbories Sicherheitsanlagen GmbH, errichteten in optimaler Abstimmung und Kooperation mit dem bauleitenden Architekten Marcel Müller, dem Fachplaner Raphael Goos von der Dipl.-Ing. Hans Rehms Planungsbüro für Gebäudetechnik GmbH und dem für die Sachverständigenabnahme zuständigen Mitarbeiter des TÜV Rheinland (NL Rheine) Dipl.-Ing. Josef Roß die kompletten Alarm-, Brandschutz, Videoüberwachungs- und Schließsysteme.
Die installierte Brandmeldeanlage stammt von der Firma NOTIFIER Sicherheitssysteme GmbH. Die Platzierung der Melder und Komponenten erfolgte unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften in enger Abstimmung mit Prof. Thesing, da dieser die hohen Design-Ansprüche des Gesamtobjektes auch auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik bestmöglich umsetzen wollte. Dazu war es nötig, dass z.B. die Melderplatzierung unter der Decke (Wärmedecke) schon während der Konstruktion derselben berücksichtigt und vorbereitet wurde. Verkabelungen erfolgten teilweise direkt in den Fensterprofilen und sind so unsichtbar. Die Lamellendecke wurde mit einem Rauchansaugsystem abgesichert, dessen feine Ansaugröhrchen für den Betrachter unsichtbar in die Deckenlamellen installiert werden konnten. Die Rüterbories Sicherheitssysteme GmbH integrierte das Feuerwehrschlüsseldepot und die Freischaltelemente in eine Stele an der Außenseite des Gebäudes. Alle Außentüren wurden zudem mit motorischen Selbstverriegelungen ausgestattet. Als Zentrale der NOTIFIER-Brandmeldeanlage kam eine Ringbuszentrale NF 3000 mit 4 Ringen zum Einsatz.
Insgesamt 100 Melder, davon 2 intelligente optische Rauchmelder SDX-751 EM, 88 intelligente optisch-thermische Mehrfachsensorrauchmelder SDX-751 TEM ACCLIMATE ®, 2 Thermomelder FDX-551 REM und 7 Handfeuermelder M700 DKM-IR, detektieren die Räume der Volksbank Heiden bzw. stehen zur manuellen Alarmauslösung zur Verfügung. Die Alarmierung der Menschen vor Ort übernehmen 24 Ringbusgespeiste Meldersockel-Alarmgeber ABS32W-I auf 24 Standardsockeln LPBW. Die Überwachung der Lamellendecke erfolgt über ein RAS-System A310-2N, ein sogenanntes 1-Kanalsystem mit zwei eingebauten Lasermeldern FSL-751E und zwei Isolatorsockeln B524IEFT-1.
Ergänzt wird die Anlage u.a. mit zwei Überwachungsmodulen M721, Sockeln der Serie 700 B524 IEFT-1, dem Feuerwehrschlüsseldepot FSD-2003 S und dem Feuerwehrinfo + Bedientableau FIBS-A3-S2-RE.
Bei der Einweihungsfeier und am "Tag der offenen Bank" haben mehr als 3000 Besucher das neue Bankgebäude besichtigt. Dabei gab es fast ausschließlich positive Resonanz - sowohl auf die außergewöhnliche Architektur als auch auf die dahinter stehende Konzeption einer bürgernahen Bank. "In Heiden wird nicht nur geredet, sondern investiert und das trotz der gegenwärtigen Untergangsszenarien", lautete der Kommentar eines Besuchers. Andere lobten den "Weitblick, der sich in der Fassade widerspiegelt". "Super Arbeit der Heidener Handwerker" und "Gut, dass Ihr die Aufträge in Heiden vergeben habt!", waren weitere Äußerungen. Tatsächlich gingen 80 Prozent der Investitionssumme an Unternehmen, die ihren Firmensitz in der Umgebung der Gemeinde Heiden haben - ein kleines Konjunkturprogramm für die Region.