Im Süden des Oberbergischen Kreises befindet sich das 1969 erbaute Kreiskrankenhaus Waldbröl. 800 hoch qualifizierte Fachmitarbeiter stehen mit ihrem Engagement und ihrem Know-how sowie den 342 Betten ca. 15.000 stationär untergebrachten Patienten pro Jahr zur Verfügung. Die komplett nutzbare Fläche beträgt ca. 38.000 m2.
Seit 1984 gibt es im Haus regelmäßige Brandschutzbegehungen. Verschärfte Vorschriften sowie ein lokaler Brand (1986) im Erdgeschoss des Kreiskrankenhauses führten in der Folgezeit dazu, dass seit dem Jahre 2002 ein umfassendes Brandschutzkonzept erarbeitet und dann auch mit einer 5-Jahres-Realisierungs-Frist verabschiedet wurde.
Wie zu Zeiten der Erbauung des KKH Waldbröl üblich, wurde die komplette Verkabelung durch die Flure des Hauses geführt. Der Brandschutz beschränkte sich auf einige Handmelder sowie wenige automatische Brandmelder.
Da die kompletten Flure des KKH Waldbröl (ca. 8.000 m2) mit ihrer hohen Brandlast auch gleichzeitig als Fluchtwege dienen und freigehalten werden müssen, war hier schnellstmöglich Abhilfe zu leisten. Die komplette Deckenabschottung wäre betriebstechnisch undenkbar und finanziell unerschwinglich gewesen.
Das Brandschutzkonzept schlug daher einen zweiten Lösungsweg vor: Die Brandfrüherkennung durch die Installation einer flächendeckenden BMA gemäß der DIN 14675 und weiterer einschlägiger Vorschriften.
Um den Krankenhausbetrieb möglichst nicht zu stören, mussten Montagen teilweise auch nachts und, z.B. im OP-Bereich, in entsprechender Schutzkleidung erfolgen.
Aufgrund der 2 Anfahrtswege und fehlender Wendemöglichkeiten hinter dem Haus sowie der langen Angriffswege im Haus, muss die Feuerwehr vorab entsprechend detaillierte Informationen über die Lokalität des Brandes erhalten. In den Ex-Bereichen Batterieraum und Gaslager mit ihrer explosiven und auch aggressiven Atmosphäre, in der 10 kV-Trafostation mit hohen elektromagnetischen Feldern, in der durch die Hochspannung von 10.000 Volt auch die Wartung lebensgefährlich ist sowie in den Bereichen Malerwerkstatt, Schreinerei und Wäscherei kamen staubgeschützte oder explosionssensitive Melder zum Einsatz. Das galt auch für die Rettungswache, in der der Ruß in den Abgasen der Rettungsfahrzeuge ansonsten für reihenweise Fehlalarme gesorgt hätte.
Ein besonderes Augenmerk verlangte auch die umfangreiche Lüftungsanlage, in der das komplette Zuluftsystem ständig und intensiv überwacht und sowohl komplett, als auch partiell abgeschaltet werden kann.
In diesen Räumen wurden aus effizienten und in erster Linie auch ästhetischen Gründen sogenannte linienförmige Rauchmelder gewählt, die nahezu unsichtbar in Raumecken angebracht werden konnten. Infrarot-Lichtschranken, bestehend aus einer, in einem Gehäuse kombinierten Sende- und Empfangseinheit, und einem reflektierenden Spiegel, übernehmen in diesen drei Räumen das automatische Melden geringster Rauchentwicklungen.
Alle, an der Errichtung der BMA beteiligten Fachleute und Unternehmen mussten höchste Flexibilität und Professionalität unter Beweis stellen, als der unerwartete Erweiterungsbau der Palliativstation noch während des laufenden Einbaus der BMA, eine Anpassung des kompletten Brandmeldekonzeptes erforderlich machte. Doch auch diese anspruchsvolle Zusatzaufgabe wurde hervorragend gelöst.
Die Alarmierung im Brandfall erfolgt im Krankenhaus als stiller Alarm über die DECT-Anlage des KKH. Störungen werden mit exakten Informationen über die Art und den Umfang der Störung direkt auf das Mobiltelefon (Notdiensttelefon) der Haustechnik geleitet. Alle Meldungen und Informationen sowie die Aktionen der Verantwortlichen werden exakt und nicht manipulierbar dokumentiert.
Zum Abschluss dieses Reports möchten wir Ihnen, in Form einiger Zitate, das Fazit des Stadtbrandinspektors der Feuerwehr Waldbröl, Herrn Friedrich-Wilhelm Bals, präsentieren:
„Es gab von Anfang an eine hervorragende Kommunikation zwischen Feuerwehr und Krankenhaus."„Das Krankenhaus ist das sensibelste Objekt vor Ort und deshalb ist es sehr gut, dass es eine optimale Früherkennung gibt."„Die Anlage läuft stabil und zuverlässig!"
Um Ihnen einen Eindruck vom großen Umfang der Brandmeldeanlage verschaffen zu können, präsentieren wir Ihnen an dieser Stelle die einzelnen Stückzahlen der verbauten Komponenten, Zentralen und Melder.